1986 erster Zyklus sämtlicher Beethoven-Sonaten im Wiener Konzerthaus

1986

Erster Zyklus sämtlicher Beethoven-Sonaten im Wiener Konzerthaus

 
© Lucas Beck

© Lucas Beck

 
„Wer dem Geheimnis der künstlerischen Universalität Beethovens auf die Spur zu kommen trachtet, der muss sich zwangsläufig auch mit der Beethoven-Rezeption auseinandersetzen. Zu diesen gehören falsche Zuschreibungen – beginnend mit den oft absurden Titeln, die Verleger und Kommentatoren einzelnen Werken gegeben haben (die ‚Mondscheinsonate‘ sei als eines von vielen Beispielen genannt) – ebenso wie die Tätigkeit der Beethoven-Verleger und der Herausgeber. Über die Jahre hinweg haben sich in meiner Bibliothek 39 verschiedene Gesamtausgaben der 32 Klaviersonaten angesammelt; dazu die wertvollen Faksimile-Ausgaben der Handschriften, die in Zweifelsfällen gute Ratgeber sein können: Wer sieht, wie Beethoven selbst eine bestimmte Passage (oder eine Spielanweisung) notiert, kann den musikalischen Charakter dieser Stelle meist besser durchschauen als der Leser irgendeiner Druckausgabe – und hieße sie auch ‚Urtext‘.”
— R.B.
David Skudlik
1991 Marriner

1991

Aufnahme der Mozart-Klavierkonzerte KV 482 und KV 595 mit Sir Neville Marriner und St. Martin in the Fields

David Skudlik
1992 erstes gemeinsames Musizieren mit Lorin Maazel

1992

Erstes gemeinsames Musizieren mit Lorin Maazel und dem Pittsburgh Symphony Orchestra

„Er ist ein sogenannter Allroundmusiker, der sich im gesamten Repertoire zurechtfindet. Jeder Musiker sollte eine solche Universalität besitzen. Nur, wenn man das Repertoire wirklich ‚drauf‘ hat, kann man auch souverän musizieren. Das wollen wir alle. Er hat es erreicht. Ich habe nie einen leeren Ton bei ihm gehört, ganz im Gegenteil: Er ist ein sehr leidenschaftlicher Musiker.”
— LORIN MAAZEL (2008)
David Skudlik
2004: Konzert mit Christian Thielemann

2004

Erstes gemeinsames Musizieren mit Christian Thielemann und den Münchner Philharmonikern
Auf dem Programm: Brahms' Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15

Nach einem Konzert der Staatskapelle Dresden mit Christian Thielemann im Wiener Musikverein © Matthias Creutziger

Nach einem Konzert der Staatskapelle Dresden mit Christian Thielemann im Wiener Musikverein
© Matthias Creutziger

„Für mich hat die Faszination Musik nie aufgehört. Und auch nach Jahrzehnten gibt es in manchen Werken, auch in solchen, die ich oft gehört und noch öfter gespielt habe, nach wie vor die berüchtigten ‚Gänsehautstellen‘, Momente, die einen innerlich stark berühren und aufwühlen wie eh und je. Der langsame Satz von Franz Schuberts letzter, der B-Dur Sonate, wo wir wie durch ein schwarzes Loch in eine andere Welt eintauchen. Das sind dann die Stellen, wo plötzlich das sprichwörtliche Licht aufgeht. Dazu gehört auch die F-Dur Passage im ersten Satz des Brahms’schen d-Moll-Klavierkonzerts. Und, apropos Brahms: Bei der Sechzehntel-Triolenstelle während der Rückführung zur Reprise im ersten Satz des B-Dur Konzertes beginne ich schon Takte vorher zu zittern und bekomme tatsächlich eine Gänsehaut, wenn ich daran denke, was gleich darauf geschehen wird, wie sich der Himmel öffnen wird …”
— R.B.
David Skudlik
2010-2011 Zyklus der 32 Klaviersonaten Ludwig van Beethovens auf Einladung der Sächsischen Staatskapelle Dresden

2010-2011

Zyklus der 32 Klaviersonaten Ludwig van Beethovens in der Semperoper Dresden
und Live-Mitschnitt auf CD

„Der Zyklus der 32 Klaviersonaten Beethovens gilt laut Hans von Bülow als das ‚Neue Testament‘ der Klaviermusik, nach dem ‚Wohltemperierten Klavier‘ als ‚Altem Testament‘.
Für mich ist das Bedeutendste dieses Gesamtoeuvres, dass es den Menschen Beethoven ein Leben lang begleitet hat. Abgesehen davon, dass sich in manchen Sonaten in besonderer Weise seine Gemütsstimmung widerspiegelt. Man merkt, in welche Frauen er verliebt war – er war ja immer in die falschen Frauen verliebt und deshalb unglücklich verliebt. (…) Was ich damit sagen will: Es gibt, glaube ich, keine persönlicheren Aussagen eines Menschen, als wir sie in diesen 32 Klaviersonaten finden, die auch innerhalb des gesamten Schaffens von Beethoven eine absolute Krönung darstellen.“
— R.B.
© Lucas Beck

© Lucas Beck

 

 

David Skudlik
2011

2011

An einem Wochenende bringt Rudolf Buchbinder mit den Wiener Philharmonikern alle fünf Beethoven-Klavierkonzerte zur Aufführung – Live-Mitschnitt auf DVD

 
 
David Skudlik
2012: ECHO

2012

ECHO Klassik in der Kategorie „Instrumentalist des Jahres Klavier" für the sonata legacy

 
 

Frage: „Ihre berühmte Gesamteinspielung der Beethoven-Sonaten entstand Anfang der 1980er Jahre. Jetzt legen Sie 30 Jahre später mit der Aufnahme aus der Semperoper nochmals eine Gesamteinspielung dieses Oeuvres vor. Was hat sich an Ihrer Beethovensicht geändert?“

RB: „Vor 30 Jahren war ich, aus heutiger Sicht, viel zu puritanisch und vielleicht auch zu engstirnig und intolerant gegenüber Kollegen, die sich manche Freiheiten erlaubten. Wir Jungen haben es damals nicht akzeptiert, wenn jemand einen freien Mozart oder Beethoven spielte. Heute denke ich: Man kann vieles machen, aber man muss seine Grenzen kennen, wie weit zum Beispiel ein Rubato gehen kann. Beethoven selbst schreibt so oft ein ‚Rinforzando‘, das ist ein emotionaler Ausbruch…“  

Aus einem Interview mit dem Dramaturgen Tobias Niederschlag (2010)

David Skudlik